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"Denn Sie wissen nicht was Sie tun" oder der "fliegende Frosch" und das Testament aus dem Internet
Eva-Maria Roßmann | pixelio.de

"Denn Sie wissen nicht was Sie tun" oder der "fliegende Frosch" und das Testament aus dem Internet

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Die Digitalisierung des alltäglichen Lebens ist eine positiv zu betrachtende Entwicklung unserer Zeit. Welche Information auch immmer, das Internet bietet dem Nutzer schnelle Auskünfte und Informationen aller Art.

Es gibt aber eine Kehrseite der Medaille. 

Die Flut an Informationen führt zu einer maßlosen  Selbstüberschätzung der eigenen Fähigkeiten. Der Nutzer kommt zu der Annahme, alles, aber auch alles, mit Hilfe des Internets "selbst machen zu können."

Aber auch im Hinblick der Digitalisierung in vielen Lebensbereichen ist immer noch klarer Verstand und Vorsicht geboten.

Selbstüberschätzung kann bittere Konsequenzen nach sich ziehen. Schon Wilhelm Busch stellte über den "fliegenden Frosch" fest:

    "Wenn einer der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum, schon denkt
      dass er ein Vogel wär, so irrt sich der".  

Zwar werden Operationen am offenen Herzen (noch nicht) eigenverantwortlich Zuhause   mittels Anleitung aus dem Internet durchgeführt. Hier siegt wohl immer noch der Selbsterhaltungstrieb. 

In der "Juristerei" sieht es heute aber schon anders aus.
 
Dass ein Testament aufzusetzen eine komplizierte Sache ist, wird - nicht zuletzt durch dessen bildliche "Präsentation im Internet"- verkannt. Viele Naive suchen im Internet nach Vorlagen, nicht zuletzt um auf diese Art und Weise Kosten für einen Rechtsanwalt zu sparen.

Auch wenn das Muster des Testamentes im Internet für den Laien gut klingt, den Inhalt verstehend die Wenigsten. Dass eine erbrechtliche Formulierung auch Folgen hat, kann für den einen, der "Glück hat" gut, für manch anderen, der "Pech hat" aber schlecht sein.

Das Testieren wird so zum Lotteriespiel.

Es ist nie sinnvoll, blauäugig auf eine Vorlage aus dem Internet zu vertrauen.

Ein Testament muss nicht nur den der familiären Lebenssituation des Erblassers entsprechen, es muss auch juristisch durchdacht und aussagekräftig formuliert sein. 

Selbst wenn der Vordruck des Testamentes von einem Juristen errichtet und ins Netz gestellt wurde, ändert dies nichts daran, dass es letztendlich bloß ein Muster ist ! 

Ein gutes Testament mit sorgfältiger juristischer individueller Maßarbeit kann nie ein Muster sein.

Ein Anzug auf Maß ist auch kein Anzug von der Stange und "passt" nur dem, für den er geschneidert wurde. So sollte es auch mit jedem Testament sein.

Nur so wird verhindert wie der "fliegende Frosch" zu enden

Letzte Änderung am Mittwoch, 23 März 2016 20:28
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